Diese Frage sollten wir mal den Insekten stellen. Das Tagpfauenauge etwa legt seine Eier auf Brennnesseln (Urtica dioica) ab; die Raupen ernähren sich davon. Oder den Bio-Gärtnern. Sie setzten Brennnessel-Jauche an, mit der die Widerstandskraft der damit besprühten Pflanzen gestärkt werden soll, und zur Abwehr von Schädlingen wie Blattläusen, die sollen bitte schön auf andere Pflanzen ausweichen. (Blattläuse sind Bestandteil der Nahrung von – unter anderem – Vögeln und Marienkäfern sowie deren Larven; im Bio-Garten muss es deshalb für ein funktionierendes Öko-System stets auch Pflanzen geben, die man den Blattläusen durch Nichtbesprühen quasi zum Fraß vorwirft.)
Raupe des Tagpfauenauges auf Brennnessel-Blättern
Auch (Hobby-)
Nur ein Unkraut also? Am Beispiel Brennnessel lässt sich sehr deutlich ablesen, wie subjektiv die Verwendung des Begriffs Unkraut ist.
Erigeron annuus – Einjähriges Berufkraut, ein Samenunkraut
Natürlich können einem die landläufig als Unkräuter bezeichneten Pflanzen, die neudeutsch auch unerwünschte Beikräuter heißen, das Leben schwer machen, wenn man einen Garten pflegt oder bewirtschaftet. Das Wichtigste ist daher, möglichst rasch einzuschreiten, wenn sich Unkräuter zeigen, aber auch mal einfach ein Auge zuzudrücken. Auch Unkraut ist grün und blüht manchmal hübsch. Die Insektenwelt im Garten wird zudem bunter und vielfältiger, wenn ihr nicht nur Zierpflanzen, sondern auch (einheimische) Wildkräuter
Ein Politiker der – wenn ich mich recht entsinne – Piraten-Partei hat die Aufgabe seines Schrebergartens in Berlin einmal sinngemäß mit der "überhandnehmenden Spontanvegetation" begründet. Wir passionierten Gärtner schütteln ob dieser Bequemlichkeit nur den Kopf, ziehen die Gartenschuhe an und krempeln die Ärmel hoch. Sogar im Winter, denn im Gegensatz zu den meisten Zierstauden machen viele Unkräuter durch, wachsen und blühen selbst in der kalten Jahreszeit, sofern es nicht bitterkalt ist oder eine geschlossene Schneedecke gibt. Sie sind eben bestens an unser Klima angepasst. Auch Moos läuft in den feuchten Wintermonaten geradezu zur Hochform auf.
Übrigens: Allen Bemühungen der Industrie zum Trotz – traue keinem Unkraut, das du nicht selbst ausgegraben (und dadurch vernichtet) hast.
Hier hilft nur noch "Deckel drauf"
Unkrautfreie Erde ist für neue Anlagen/
Mit Bändchengewebe abgedeckte Fläche
So gehen Sie dabei vor:
Ganz unkrautfrei bekommt man sein Beet mit dieser Methode nicht, aber es ist allemal besser, als das besonders umstrittene Glyphosat (Round-up) oder andere chemische Keulen einzusetzen, zumal es mit deren einmaligem Einsatz in den seltensten Fällen getan ist. In aller Regel ist es erforderlich, solche Mittel mehrfach anzuwenden.
Kriegt man in Gärtnereien gern gratis: Sauerklee
Es gibt so viele Pflanzen, die uns in unseren Gärten als Unkräuter stören. Woher sie kommen? Das ist schwer zu sagen. Teils sicher aus der Natur, wenn Samen per "Luftpost", von Tieren oder beim Spaziergang mit den eigenen Schuhsohlen befördert werden, teils werden sie aber auch eingeschleppt aus anderen Gärten beim Pflanzentausch oder aus Gärtnereien und Baumschulen (und anderen Pflanzen-Anbietern). Bei frisch erworbenen Pflanzen ist es also durchaus sinnvoll, vor dem Einpflanzen in den (eigenen) Garten vorsichtig so viel Erde wie möglich abzutragen, zumindest jedoch die oberste Schicht im Pflanztopf oder auf dem Wurzelballen.
Veronica persica – Persischer Ehrenpreis
Unkraut lässt sich ganz grob in zwei Kategorien einteilen: in Wurzelunkraut und Samenunkraut. Dazu gibt es noch diejenigen, die sich mit längeren oder kürzeren Ausläufern über den Boden schieben und so im Laufe der (eher kurzen) Zeit große Flächen erobern. "Ganz grob" ist die Einteilung in Wurzel- und Samenunkraut auch deshalb, weil sich manche Wurzelunkräuter zu allem Überfluss gleichzeitig als Samenunkräuter hervortun und umgekehrt. Große Brennnessel (Urtica dioica), Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) und natürlich der allgegenwärtige Löwenzahn (Taraxacum sp.) seien hier nur stellvertretend genannt.
Ob nicht Wildbienen und andere Insekten all diese Pflanzen zum Überleben brauchen, mögen Sie sich fragen. Das kommt darauf an, was ansonsten im Garten wächst. Wildbienen etwa finden unter den Garten-Stauden und ‑Gehölzen viele, die ebenso ihren Bedürfnissen gerecht werden wie das, was wir Unkraut nennen. Ein wildbienengerechtes Blütenparadies muss deshalb nicht zwangsläufig einem verwilderten Garten ähneln. Für meinen Garten und die auf meinem Grundstück vorkommenden Wildbienen habe ich das mal überprüft: Diese Bienen sind nicht auf Unkräuter angewiesen, in meinen Staudenbeeten und den Hecken stehen genügend passende Pollen- und Nektarquellen für sie.
Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva, Weibchen)
Ein konkretes Beispiel: Die Fuchsrote Sandbiene, Andrena fulva, sammelt als Proviant für ihre Larven nachweislich Pollen von Veronica persica (Persischer Ehrenpreis, ein sehr lästiges Samenunkraut und eingebürgerter Neophyt). Sie sammelt – wie wissenschaftlich ebenfalls belegt ist – jedoch auch Pollen von Buxus sempervirens (Immergrüner Buchsbaum), Quercus (Eichen), Rote Johannisbeere (Ribes rubrum), Prunus avium (Süßkirsche), Prunus spinosa (Schlehe) und anderen mehr. Diese Gehölze findet sie bei mir im Garten und in der nahen Umgebung, und deshalb entferne ich den Ehrenpreis, wo immer ich ihn sehe.
Über die Pollenquellen von Deutschlands Wildbienen informiert Paul Westrich in seinem Buch "Die Wildbienen Deutschlands" (Ulmer-Verlag Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8186-0123-2).
Equisetum arvense (Schachtelhalm) – Blüten
Wurzelunkräuter wie Schachtelhalm (Equisetum), Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), Acker-Winde (Convulvulus arvensis), Quecke (Elymus repens), Giersch (Aegopodium podagraria) – den wir glücklicher- und überraschenderweise nicht haben – und Löwenzahn (Taraxacum sp.) können einen mit ihren regenerationsfreudigen Wurzeln in den Wahnsinn treiben. Gegen sie hilft nur eines: Graben, falls es sein muss, bis Australien, denn leider, leider wurzeln viele dieser Unkräuter furchtbar tief. Viele "bewegen" sich zudem mit (oft langen) unterirdischen Wurzelausläufern, sodass quer durchs Beet, vielleicht sogar den Garten gebuddelt werden muss, um die ganzen Wurzelranken zu erwischen.
Aber Vorsicht: Bleiben bei der Grabaktion Wurzelstückchen im Boden zurück, werden die Wurzeln also nur abgehackt statt komplett ausgegraben, machen Sie "Stecklinge", denn aus jedem im Boden verbliebenen Wurzelteil wächst eine neue Pflanze, wenn bei der Bodenbearbeitung eine Fräse zum Einsatz kommt, Fräsen ist deshalb kontraproduktiv. Besser geeignete Werkzeuge, um Wurzelunkräuter loszuwerden, sind Spaten, Grabgabel und natürlich die Hände. Denn bei dieser Arbeit ist Fingerspitzengefühl gefragt.Ein kleiner, stabiler Unkrautstecher sollte ebenfalls stets in Reichweite sein und sei es zum vorsichtigen Lockern der Wurzelranken.
Taraxacum sp. – Löwenzahn, Samenstand
Und wohin nach getaner Arbeit mit den ausgegrabenen Wurzeln? Sie auf dem Kompost zu entsorgen, ist problematisch, denn Wurzelstückchen von Wurzelunkräutern haben erfahrungsgemäß selbst dann noch Lebensgeist, wenn sie bei niederschlagsfreiem Wetter eine Weile in der Sonne getrocknet wurden. Wandern sie (auch nach so einer Prozedur) auf den Komposthaufen, legen sie erneut los. Im lockeren Kompost sogar besonders rasant und mühelos. Solche Gartenabfälle sind in der Biotonne oder bei den Sammelstellen der Städte und Gemeinden unbedingt besser aufgehoben.
Was blüht, sät sich in der Regel auch aus. Das gilt natürlich für die sogenannten Wurzelunkräuter nicht minder. Um diese zusätzliche Vermehrung einzudämmen, sollten Sie also bei ihnen ebenfalls darauf achten, Verblühtes so rechtzeitig zu entfernen, dass die Samen nicht ausreifen können.
Convolvolus arvensis –
Acker-Winde
Cirsium arvense – Acker-Kratzdistel
Urtica dioica – Brennnessel
Equisetum arvense – Acker-Schachtelhalm
Taraxacum sp. – Löwenzahn
Scutellaria galericulata – Sumpf-Helmkraut
Wie der Name schon sagt, geht die größte "Gefahr" von der ungezügelten Selbstaussaat dieser Pflanzen aus. Franzosenkraut (Galinsoga parviflora), Persischer Ehrenpreis (Veronica persica) und das Garten-Schaumkraut (Cardamine hirsuta) gehören zum Beispiel zu den Samenunkräutern. Wer ein Exemplar davon im Garten hat und es versäumt, seine verblühten Blütenstände vor der Samenreife zu entfernen (am besten mitsamt der Pflanze), wird ihrer bald nicht mehr Herr, weil sie sich hundert- oder tausendfach verbreiten. Kleine und größere Tiere verschleppen die Samen, wenn sie sich im Fell oder Gefieder verirren, und selbst wir Gärtner tun ein Übriges, Samen von A nach B zu bringen, denn wie oft bleiben Samenkörner in der Sohle der Gartenschuhe hängen – mit oder ohne Erdklümpchen.
Chelidonium majus – Großes Schöllkraut, Sämling
Sobald Sie erkennen können, was da wächst, sollten sie deshalb zur Tat schreiten und die Pflanze ausreißen, möglichst mit der Wurzel. Spätestens aber, wenn die Pflanzen blühen, sollten Sie aktiv werden. Handspaten und Unkrautstecher sind für diese Arbeit die besten Werkzeuge. Rein zum Abschneiden von Verblühtem taugt eine Gartenschere oder kleine Staudensichel, viele Blüten lassen sich zudem mit bloßen Händen abzupfen.
Die Samen dieser Pflanzen keimen zum Teil noch nach Jahrzehnten, daran sollten Sie immer denken. Deshalb passiert es auch so oft, dass nach Grabarbeiten urplötzlich Pflanzen da sind, die man schon lange aus dem Garten eliminiert geglaubt hatte. Und noch etwas: Ausgegrabene Pflanzen bloß nicht auf dem Beet liegen lassen. Die sind nämlich so zäh, dass ihnen die Feuchtigkeit etwas nächtlichen Taus genügt, um zu überleben und neu zu wurzeln. Ehe man sich's versieht, schalten diese Vagabunden zudem meist in den Notreifemodus: Was heute noch blüht, ist morgen schon ein Samenstand und sorgt bald darauf für den Erhalt und die Verbreitung der Art.
Veronica persica – Persischer Ehrenpreis, Sämling
Abgeschnittene Blüten sollten nur auf den Kompost wandern, solange sie noch keinen Samen angesetzt haben. Selbst dann sollten Sie Unkrautblüten vorsorglich mit Erde abdecken, damit der Samenreifeprozess nicht doch noch in Gang gesetzt wird. Pflanzen, die bereits Samen gebildet haben, gehören in die Biotonne, weil der Rottevorgang auf dem Kompost den Samen meist nichts anhaben kann. Das Ergebnis ist unter Umständen beste, aber wertlose, weil unkrautsamenverseuchte Komposterde.
Bilder überspringen (45 Stück) und zum nächsten Artikel (Unkraut mit oberirdischen Ausläufern)
Leontodon autumnalis – Herbst-Löwenzahn
Crepis biennis – Wiesen-Pippau
Erigeron annuus – Einjähriges Berufkraut
Galinsoga parviflora – Franzosenkraut
Lamium purpureum – Purpurrote Taubnessel
Oxalis stricta – Aufrechter Sauerklee
Fallopia convolvulus – Acker-Flügelknöterich
Euphorbia lathyris – Kreuzblättrige Wolfsmilch
Euphorbia peplus – Garten-Wolfsmilch
Euphorbia helioscopia – Sonnwend-Wolfsmilch
Trifolium subterraneum – Erdklee
Potentilla argentea – Silber-Fingerkraut
Valerianella locusta – Gewöhnlicher Feldsalat
Vicia hirsuta – Rauhaarige Wicke
Plantago major – Breitwegerich
Oxalis corniculata – Hornfrüchtiger Sauerklee
Sonchus oleraceus – Kohl-Gänsedistel
Chelidonium majus – Großes Schöllkraut
Amaranthus retroflexus – Wilder Amaranth
Lotus corniculatus – Gewöhnlicher Hornklee
Persicaria maculosa – Floh-Knöterich
Chenopodium album – Weißer Gänsefuß
Daucus carota – Wilde Möhre
Conyza canadensis – Kanadisches Berufkraut
Aphanes arvensis – Gewöhnlicher Ackerfrauenmantel
Erodium cicutarium – Gemeiner Reiherschnabel
Hypochaeris radicata – Gewöhnliches Ferkelkraut
Matricaria discoidea – Strahlenlose Kamille
Arabidopsis thaliana – Schotenkresse
Setaria viridis – Grüne Borstenhirse
Lapsana communis – Rainkohl
Medicago lupulina – Hopfen-Schneckenklee
Polygonatum arenastrum – Trittrasen-Vogelknöterrich
Anagallis arvensis – Acker-Gauchheil
Cardamine hirsuta – Garten-Schaumkraut
Lactuca serriola – Kompass-Lattich
Senecio vulgaris – Gewöhnliches Kreuzkraut
Sonchus asper – Raue Gänsedistel
Arenaria serpyllifolia – Quendelblättriges Sandkraut
Plantago lanceolata – Spitzwegerich
Sagina procumbens – Niederliegendes Mastkraut
Draba verna – Frühlings-Hungerblümchen
Thlaspi arvense – Acker-Hellerkraut
Chaenorhinum minus – Kleines Leinkraut
Agrimonia eupatorium – Odermenning
Glechoma hederacea – Gundermann, Gundelrebe
Mit meist langen Ranken schleichen Gewöhnlicher Gundermann (Glechoma hederacea) und Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans) über den Boden und bilden an sogenannten Wachstumsknoten der Ranken Wurzeln und damit neue Pflanzen. Der Weg, den sie so zurücklegen, lässt sich leicht verfolgen, und damit sind die "Jungpflanzen" bequem aufzuspüren. Beim Entfernen sollten Sie jedoch nicht nur an den Trieben ziehen (die dabei vielleicht bloß abreißen), sondern gründlich arbeiten und gut darauf achten, dass alle wurzelnden Teile ausgegraben und entfernt werden.
Potentilla reptans – Kriechendes Fingerkraut
Beim Kriechenden Fingerkraut (Potentilla reptans) ist das besonders mühsam, denn das ist zugleich Wurzelunkraut mit enorm langen, zähen Pfahlwurzeln und – wie praktisch alle Unkräuter – Samenunkraut. Unangenehmer kann ein Unkraut im Garten nicht auffallen! Die Chancen, dieses Unkraut mit mechanischer Bekämpfung komplett loszuwerden, gehen auf großen Grundstücken praktisch gegen null. Schwacher Trost: Mit jeder (Grab-)
Am besten arbeiten Sie beim Entfernen der Mutterpflanzen und ihrer Sprösslinge mit einem Handschäufelchen oder Unkrautstecher. Die ausgegrabenen Pflanzen können Sie auf dem Kompost entsorgen (unbedingt etwas eingraben!), allerdings mit einer kleinen Einschränkung: Die Pflänzchen dürfen noch nicht blühen, erst recht natürlich noch keinen Samen angesetzt haben.
Was sind das eigentlich für seltsame Gebilde, diese (langen) Ranken? Nun, die Ranken sind ganz normale Seitentriebe, wie man sie von vielen Pflanzen kennt (im Stauden-Garten unter anderem von Vinca minor, dem Kleinen Immergrün). Das Ungewöhnliche an ihnen sind nur ihre Länge und ihre Biegsamkeit (Flexibilität), die es ihnen erlauben, sich in kurzer Zeit auf großen Flächen auszudehnen. Einen dichten Teppich – wie viele andere Pflanzen, die Ausläufer treiben – können sie damit nicht bilden.
Prunella vulgaris – Kleine Braunelle
Das schaffen dafür diejenigen unter diesen Unkräutern, die nur kurze Ausläufer machen. Die Kleine oder Gewöhnliche Braunelle (Prunella vulgaris) und das Knäuel-Hornkraut (Cerastium glomertum) sind beispielsweise solche Kandidaten, die zu hübschen Polstern heranwachsen, wenn man sie lässt. Der Kriechende Weißklee (Trifolium repens) sowie die Habichtskräuter (Pilosella spec., früher Hieracium) spielen noch mal in einer anderen Liga, sie bilden regelrechte Rasen.
Prunella vulgaris – Kleine Braunelle
Um solche Mattenbildner in leichten, gut zu bearbeitenden Böden loszuwerden, sollten Sie sich eine Ziehhaue anschaffen, mit der Sie deren Wurzeln unter der Erdoberfläche abtrennen. Bei schweren, vielleicht sogar verdichteten Böden richten Sie mit so einer Ziehhaue wenig aus, weil Sie gar nicht in den Boden reinkommen. Ein "scharfer" (Hand-)
Lassen Sie die entfernten Pflanzen nicht an Ort und Stelle liegen, höchstens auf Pflaster, denn sie neigen dazu, wieder zu wurzeln. Wenn sie noch nicht blühen oder Samen angesetzt haben und gleich mit Erde abgedeckt oder eingegraben werden, dürfen sie aber auf den Kompost.
Cerastium glomeratum – Knäuel-Hornkraut
Trifolium repens – Kriechender Weißklee
Pilosella aurantiaca – Orangerotes Habichtskraut
Pilosella officinarum – Kleines Habichtskraut
Stellaria media – Vogelmiere
Veronica serpyllifolia – Quendel-Ehrenpreis
Luzula campestris – Feld-Hainsimse
Achillea millefolium – Wiesen-Schafgarbe auf Eroberungstour
Bei den Ausläufer treibenden Pflanzen ist der Übergang von Zierpflanzen zu Nutzpflanzen besonders fließend. Was als Unkraut gilt und was als "gartenwürdige" Pflanze, definiert jeder anders. So wird vielfach der Kriechende Günsel (Ajuga reptans) mit seinen langen Ausläufern in der Kategorie Unkraut genannt, was er auch sein kann, speziell wenn er im Rasen umherwandert. Die Gewöhnliche Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium), deren viele Sorten beliebte Beetpflanzen im Stauden-Garten sind, ist in der Wildform ohne jeden Zweifel ein Unkraut: sie wandert mit den kurzen Ausläufern nicht nur im Rasen, sie verdrängt ihn regelrecht.
Marchantia polymorpha – Brunnen-Lebermoos
Wer im Garten Steine als Gestaltungselement einsetzt und sich darüber freut, dass alles so natürlich wie möglich aussieht, vielleicht sogar wie über Jahrzehnte gewachsen, der freut sich auch, sobald sich irgendwo ein Moospolster zeigt. Im ersten Jahr. Im zweiten Jahr gilt das Interesse dem Wachstum und der Ausbreitung der Moospolster. Noch ein Jahr später kommt es darauf an, welches Moos sich angesiedelt hat (oder vielleicht sogar angesiedelt wurde).
Mit den einzelnen Moosen kenne ich mich ehrlich gesagt kein bisschen aus, deshalb unterscheide ich ganz laienhaft zwischen den "Guten" und den "Bösen".
Das “gute” Moos
Zum mir angenehmen Moos gehört eine dunkelgrüne Art, die niedrig und enorm dicht wächst und die lange, lange braucht, um überhaupt richtig aufzufallen. Die "Bösen", das sind die höheren, lockeren und hellgrünen Matten, die sich rasend schnell ausbreiten und nach und nach alles erobern: Rasen, Steine, Beete, Zäune – sie sind überall. Und natürlich das Lebermoos, das man liebend gern mit torfhaltigen Topferden aus Baumschulen und Gärtnereien importiert.
Das “böse” Moos
Dagegen hilft nur Konsequenz von Anfang an, um diese "Begrünung" auf das erwünschte Maß zu beschränken. Und Kalk, der schweren sowie lehmigen Böden oftmals fehlt. Verlassen Sie sich nicht unbedingt auf Ihre Beobachtungsgabe und Ihr Gespür. Bodenproben sind dann hilfreich, wenn vor der Gartenanlage flächendeckend dieselbe frische Erde ausgebracht wurde. Auf einem alten Acker – wie bei mir – ändert sich die Bodenqualität dagegen fast von Quadratmeter zu Quadratmeter. Mit vier bis fünf Proben von unterschiedlichen Stellen ist mir da auf über 3.000 m² Grundstück nicht mehr gedient.
In diesem Zusammenhang steht Rindenmulch häufig in der Kritik, den Boden zu versauern. Das stimmt nicht, deshalb liste ich mal die Vor- und Nachteile von Rindenmulch (der gut abgelagert sein muss) auf:
Positiv:
Negativ:
Worauf es ankommt, ist gute Qualität. Von Rindenmulch, der bereits beim Öffnen der Packung durchfeuchtet ist und demzufolge Anzeichen von Pilz- oder Moosbesatz aufweist, sollten Sie die Finger lassen.