Anaphalis margaritacea 'Neuschnee' – Großblütiges Perlkörbchen
Das Perlkörbchen bringt nicht nur mit seiner sommerlichen Blütezeit Abwechslung ins Staudenbeet, sondern vor allem auch mit seinem attraktiven Blatt, das auf der Unterseite silbrig bis weiß (behaart), oberseits hellgrün ist. Zusammen mit den weißlichgrünen Stängeln wirkt die ganze Pflanze aus einiger Distanz graugrün bis grünweiß.
In Themenbeete wie zum Beispiel "Blütenfarbe weiß" bringen sich Anaphalis also ebenso gut ein wie in Beete zum Thema "graues oder silbriges Laub". Vom Standortanspruch her passen sie mit vielen anderen graulaubigen Stauden zusammen, ich denke da an Salbei (Salvia officinalis), Ehrenpreis (Veronica incana), Silberraute (Artemisia schmidtiana 'Nana'), Lein (Linum perenne), Wein-Raute (Ruta graevolens) oder Lavendel (Lavandula angustifolia) zum Beispiel.
Anaphalis triplinervis (Himalaja-Perlkörbchen) – junge Pflanze
Anaphalis sind ausdauernde und anspruchslose Stauden, die mit wenig zufrieden sind, Hauptsache, sie haben es sonnig. Sie sind die typischen Pflanzen für (mäßig) trocken-warme Stellen also, in die sich im Sommer die Hitze des Tages so richtig reinlegt und so schnell nicht abzieht. Düngen ist nicht erforderlich, sollte der Boden recht mager sein, dann ist er das eben. Der Pflegeaufwand geht bei diesen Pflanzen damit gegen null.
Etwas Aufmerksamkeit erfordert dagegen unter Umständen die Vorbereitung des Bodens, denn gut durchlässig sollte er für die Perlkörbchen sein, damit keine Staunässe entsteht. Generell wird ein mäßig trockener Standort bevorzugt und im Hinblick auf guten Wasserabzug bietet sich natürlich der Steingarten an. Vorsicht: Für Anaphalis margaritacea und triplinervis sollte der sehr groß sein, speziell Anaphalis margaritacea wandert gern mit (kurzen) Ausläufern.
Anaphalis margaritacea 'Neuschnee' – Großblütiges Perlkörbchen
Diese Ausläufer erleichtern die Vermehrung: Teilung nach dem Austrieb und vor der Blüte (im Mai/
Neben dem schmucken Laub sind auch die kleinen Blütenköpfchen der Perlkörbchen, die oft zu vielen zusammenstehen, eine Besonderheit: Bis sie voll erblüht sind, schmiegen sich die weißen Hüllblätter (es sind keine Blütenblätter/
Als Neophyt hat das Große Perlkörbchen in Deutschland in der Natur Fuß gefasst. Bundesweit gilt es als unbeständiger Neophyt, in Bayern sieht es so aus, als würde Anaphalis margaritacea über kurz oder lang ein eingebürgerter Neophyt.
Man kann Anaphalis margaritacea fast als Ruderalpflanze bezeichnen, also als Pflanze, die zu den ersten gehört, die offenen, unbewachsenen Boden besiedeln;der hat den Vorteil, den Pflanzen ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stellen zu können. Ihre Trockenheitsverträglichkeit kommt ihr dabei sehr zupass. Gut taugt das Große Perlkörbchen deshalb, um "Problemzonen" zu begrünen – mit seinem Rhizom (ein Rhizom ist ein mehr oder weniger stark verdickter, meist unterirdisch wachsender Spross, der für das Breitenwachstum einer Rhizompflanze und dessen Stärke verantwortlich ist) stabilisiert es zum Beispiel trockene Hangpartien.
Sofern sie nicht in schwerem Lehmboden steht (der "bremst" sie), braucht Anaphalis margaritacea auf jeden Fall einen Standort, an dem sie sich mit ihrem Rhizom ausbreiten darf. Alternativ kann man natürlich immer wieder etwas abstechen (Frühjahr) und verschenken, wenn's zu viel wird. Und so ein hübsches Ding nimmt einem jeder gern ab.
Die Qualität des Bodens bestimmt bei der Silberimmortelle auch die Wuchshöhe. So um die 50 cm kann als Normalhöhe angesehen werden, sehr wenig Nährstoffe und sehr trockener Boden lassen "Zwerge" mit nur 20‑30 cm Höhe wachsen, ein besseres Nährstoffangebot sowie mehr Feuchtigkeit erschaffen "Riesen" mit 80‑90 cm Wuchshöhe.
Die Blütezeit geht bei Anaphalis margaritacea 'Neuschnee' bis in den September. Man kann also getrost von einem Hochsommer- bis Spätsommerblüher sprechen. Das Weiß der die Blüten umgebenden Hüllblätter hat einen minimalen Stich ins Grau, was in Verbindung mit den graufilzigen Blättern und Stielen ein sehr dezentes und harmonisches Gesamtbild ergibt. Um nicht zu sagen, fast schon edel.
Anaphalis margaritacea 'Neuschnee' (Großblütiges Perlkörbchen) mit Feldwespe
Das Großblütige Perlkörbchen ist eine gute Schnittblume; voll erblühte Blütenstängel halten in der Vase eine gute Woche. Wer mag, kann die Blütentriebe zudem schneiden, kopfunter an einem kühlen, dunklen Ort trocknen und anschließend für Trockensträuße verwenden. All das grenzt jedoch schon an Mundraub, denn Anaphalis margaritacea ist – wie die meisten Korbblütler – ein tolles Insektenbuffet. Feldwespen (Polistes dominula), Lehmwespen und Fliegen (besonders Schwebfliegen) tanken gern und oft Nektar an den kleinen, gelben Röhrenblüten (die sich im Verblühen apart rotbraun verfärben). Feldwespen haben übrigens nichts gemein mit den nervtötenden, mitunter agressiven Deutschen Wespen (Vespula germanica) und Gemeinen Wespen (Vespula vulgaris), die ständig den Kaffee- oder Esstisch auf dem Balkon oder der Terrasse umkreisen. Feldwespen sind friedfertig und halten sich von menschlichen Speisen fern; man erkennt sie leicht an den orangefarbenen Fühlern. Keine Panik also.
Anaphalis margaritacea 'Neuschnee' (Großblütiges Perlkörbchen) – erste Samenbildung
Die verblühten Blütentriebe lassen wir den Winter über stehen. Sie sind so stabil, dass sie Herbst- und Winterstürme so schnell nicht umknicken, sehen immer noch reizvoll aus im Beet, und vor Selbstaussaat braucht man sich nicht zu fürchten, damit fällt dieses Perlkörbchen nicht unangenehm auf.
Kälte kann dem Großen Perlkörbchen nichts anhaben, es zieht vor dem Winter ein und ist winterhart bis ‑40 °C. Gelegentlich erwischen im Frühling Spätfröste den jungen Austrieb, meist jedoch nicht so schlimm, dass es sich nicht mehr verwachsen würde oder ein Totalausfall zu verzeichnen wäre. Hier bieten die vielen kleinen Härchen auf den Blättern doch einen guten Schutz (nicht gegen die Kälte, aber gegen die Sonne), genauso wie sie es im Sommer gegen zu viel Verdunstung tun. Was ihm allerdings zu schaffen machen kann, ist Staunässe, besonders im Winter. Sorgen Sie in diesem Punkt vor, damit sein Rhizom nicht fault.
Anaphalis margaritacea 'Neuschnee' (Großblütiges Perlkörbchen) – Austrieb
Stark verdichtete und/
Wuchshöhe: | 30-50 cm |
Blütenfarbe: | weiß |
Blütezeit: | Juli, August, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | Dachbegrünung |
Hinweis: |
Für Steingärten ist Anaphalis triplinervis besser geeignet als Anaphalis margaritacea, weil sie nicht ganz so forsch wächst und gar so üppig wird (bedingungslos vertrauen würde ich ihr trotzdem nicht). Das Himalaja-Perlkörbchen bleibt mit 25‑50 cm zudem recht niedrig, das qualifiziert es zusammen mit seinem gesitteten Wuchs als Einfassungspflanze für Rabatten und Staudenbeete. Mit dem neutralen Weiß der Blütenstände ist Anaphalis triplinervis dabei kombinationsfreudiger als – um bei graugrünem Laub zu bleiben – Lavendel (Lavandula angustifolia) oder Nepeta x faassenii (Blauminze, Blaue Katzenminze), die beide blauviolett blühen.
Für Anaphalis triplinervis sollten stark verdichtete, lehmige Böden mit Sand verbessert und gelockert werden (1 Teil Sand, 2 Teile Erde). Rein sandige Böden hingegen sollten mit lehmigem Substrat angereichert werden. Damit das alles funktioniert, heben Sie an der Pflanzstelle großzügig (wenigstens 30 x 30 x 30 cm) die Erde aus, mischen das Substrat und füllen es zurück ins Pflanzloch; den Boden vor dem Pflanzen vorsorglich ein paar Tage setzen lassen und gegebenenfalls mit weiterer Substratmischung auffüllen.
Insgesamt wächst das Himalaja-Perlkörbchen gedrungener und wirkt wuchtiger als das Großblütige Perlkörbchen. Die schmalen Blätter des Großen Perlkörbchens scheinen geradezu elegant im Vergleich zu den viel größeren "Lappen" des Himalaja-Perlkörbchens. Die reizvolle, dichte und spinnwebartige, weißliche Behaarung des Laubs kommt dagegen bei Anaphalis triplinervis besser zur Geltung, die Blüten sind bei ihr fast schon bloßes Beiwerk (auf das man natürlich dennoch nicht verzichten möchte); eine schöne Ergänzung zwar, aber nicht ausschlaggebend. Das Himalaja-Perlkörbchen kann man mit Fug und Recht als Blattschmuckstaude bezeichnen.
Schöne (Beet-)
Im lichten Schatten hält sich Anaphalis triplinervis noch recht wacker, was die Gestaltungsmöglichkeiten – beispielsweise durch Gehölzunterpflanzung – deutlich erhöht. Besser ist es freilich, mit dem Beschatten nicht zu übertreiben. Rückschnitt nach der Blüte ist nicht erforderlich (keine Gefahr der Selbstaussaat), das erledigt man am besten beim allgemeinen großen "Frühjahrsputz" im Garten. Die kompakten Polster oder Halbkugeln, die das Himalaja-Perlkörbchen im Lauf der Jahre formt, sind selbst im Winter noch eine Zierde, eine Konstante, die dem Garten – den Beeten – Form und Fülle verleiht.
Anaphalis triplinervis (Himalaja-Perlkörbchen) in einem feuchten Jahr
Zwei Sachen gibt es, die das Dreinervige Perlkörbchen nicht so mag, und das ist vor allem ein Zuviel an Wasser, sei es nun Gießwasser oder Niederschlagswasser. In feuchten Jahren, in denen man gar nicht mehr steuern kann, wie viel Wasser es abbekommen soll, präsentiert es mit diesem Überangebot an Wasser statt der dichten Blütenpracht nur wenige Blütentriebe, die aussehen wie kurz vor dem Faulen (Vorsicht also mit ihm in niederschlagsreichen Regionen!). Das Laub macht dann ebenfalls einen erbarmungswürdigen Eindruck. Andererseits leidet das Laub auch, wenn der Boden immer wieder austrocknet. Anaphalis margaritacea ist da in der Regel weniger zimperlich.
Wuchshöhe: | 25-30 cm |
Blütenfarbe: | weiß |
Blütezeit: | Juli, August, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: |