So hart im Nehmen wie die reine Art sind die Sorten von Brunnera macrophylla nicht: Sie mäkeln öfter am Boden oder am Standort herum. Die Art hingegen gedeiht fast überall, solange sie genügend Bodenfeuchtigkeit zur Verfügung hat, sogar in der vollen Sonne.
Das Großblättrige Kaukasusvergissmeinnicht öffnet seine himmelblauen kleinen Blüten bereits im März, sofern nicht alles noch verschneit ist (das erlebe ich in Mittelfranken selten). Dann kommen nach und nach mehr der großen grundständigen Blätter dazu, denen die ungeteilte züchterische Aufmerksamkeit gilt: gerandet, gestreift oder gefleckt, silbrig, graugrün oder gelb heißt das Ziel. Dabei genügt bei Pflegearbeiten ein unachtsamer Hieb mit dem Häckchen und die edle Brunnera-Sorte treibt schlichte grüne Blätter, weil in den neuen Blattknospen der Wurzeln das Dessin der veredelten Blätter nicht gespeichert ist. Schön blöd.
Sollten Sie eine der – durchaus reizvollen – Sorten im Garten haben, empfiehlt es sich also unbedingt, "falsche" Blätter zu entfernen, weil sonst die ganze Pflanze zu vergrünen und auf die Art zurückzufallen droht.
Brunnera macrophylla (Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht) – Frostschaden
Wer so früh im Jahr unterwegs ist wie die Brunnera macrophylla, läuft natürlich immer Gefahr, es mit Frost zu tun zu bekommen. Deshalb fällt ihre Blüte mitunter recht bescheiden aus, weil viele Knospen erfrieren. Etwas Schutz vor Frost bietet ein Ernteverfrühungsvlies, das abends locker über die Pflanzen gelegt (die Ränder beschweren, damit es der Wind nicht fortträgt) und morgens entfernt wird. Ob er diesen Auswand betreiben will, muss jeder für sich entscheiden.
Brunnera macrophylla (Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht) – Austrieb
So ein Blau, wie das der Blüten des Großblättrigen Kaukasusvergissmeinnichts, ist selten im Garten. Es ist daher ein bisschen knifflig, in der Farbe harmonierende Blühpartner zu finden (noch dazu um diese frühe Jahreszeit). Gut sehen aber natürlich weiße Blüten dazu aus, zum Beispiel die von Iberis sempervirens (Immergrüne Schleifenblume) oder Anemone nemorosa (Busch-Windröschen). Ein pastelliges Rosa (eventuell von Phlox subulata – Kissen-Phlox –, der das Kaukasusvergissmeinnicht aber nicht überwuchern darf!) wäre ebenfalls schick oder die kontrastreiche Kombination mit dem leuchtenden Gelb der Blüten von Waldsteinia ternata (Dreiblättrige Waldsteinie) oder Primula veris (Echte Apotheker-Schlüsselblume).
Brunnera macrophylla (Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht) – Sämling
Um Selbstaussaat zu verhindern, sollten Sie die verblühten Blütenstände der Brunnera macrophylla rechtzeitig kappen. Andererseits lässt sich dieses Kaukasusvergissmeinnicht (die Art) über Aussaat leichter vermehren als über Wurzelschnittlinge. Warum das also nicht gleich der Natur überlassen und auf den Rückschnitt verzichten? Übrigens: Brunnera macrophylla hat sich in Deutschland als unbeständiger Neophyt etabliert. Es gab also bereits genügend (Hobby-)
Wuchshöhe: | 30-55 cm |
Blütenfarbe: | himmelblau |
Blütezeit: | April, Mai |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | Grabbepflanzung |
Hinweis: | unbeständiger Neophyt |