Herniaria glabra – Kahles Bruchkraut

(Pflanzenfamilie: Caryophyllaceae – Nelkengewächse)

Herniaria glabra – Kahles Bruchkraut
Kaum zu erkennen: die kleinen, weißen Blütchen der Hernaria glabra (Kahles Bruchkraut)

Hab' ich jetzt eine Grenze überschritten, weil ich dieses "Unkraut" in meine Staudenseiten aufge­nommen habe? Aber warum mache ich mir darüber überhaupt Gedanken, wo's doch meine Gärtner-Kollegen allerorten wie selbstver­ständlich als Bodendecker-Pflanze verkaufen? Wohl deshalb, weil's einfach ein "Unkraut" ist, aber da die Grenzen fließend sind …

Auf jeden Fall macht dieses – eigentlich ganz hübsche – flache, gelbgrüne Kräutlein erst einmal keine Arbeit: kein Gießen, kein Zurückschneiden. Wie auch, so flach, wie sich das Kahle Bruchkraut auf den Boden drückt, ist da nichts mit Rückschnitt. Dabei wäre er gerade bei diesem Kraut so wichtig, denn die größte Gefahr geht bei ihm von der Selbstaussaat aus. So wenig man von den Blüten mitbekommt (winzig klein sind die weißen Blütchen), so wenig zeigen sich dem Betrachter die Samenstände.

Herniaria glabra – Kahles Bruchkraut In Pflasterfugen (Herniaria glabra ist ziemlich trittfest), am besten an Stellen, wo sie tun und lassen dürfen, was sie wollen, sind solche Bodendecker ein Gewinn; sie hauchen tristen, versiegelten Flächen ein bisschen Natürlichkeit ein. Vom Steingarten würde ich das Kahle Bruchkraut hingegen fernhalten, ein solcher Platz ist wegen der Selbstaussaat einfach zu riskant.

Herniaria glabra ist meist kurzlebig und wird irgendwo zwischen einjährig und staudig eingeordnet und angeboten. Das hängt auch mit der Winterfeuchte zusammen, wie lange ein Exemplar am selben Platz durchhält. "Dank" der Selbstaussaat fällt es zudem oft nicht richtig auf, wenn eine Pflanze verschwindet; die nach­folgende Generation nimmt geschwind ihren Platz ein. Ein trockener Standort (ohne Staunässe) vermag die Ausdauer dieses Bruchkrauts deutlich zu steigern. Ebenfalls förderlich: volle Sonne, sandiger und (mäßig) saurer Boden. Weniger förderlich wirkt sich Unachtsamkeit aus, denn bei Pflegearbeiten (wenn zum Beispiel Unkraut unter den Trieben entfernt werden soll) können leicht Triebe abgebrochen werden. Werden dabei versehentlich alle abgebrochen, war's das, denn das Bruchkraut treibt nicht frisch aus den Wurzeln aus.

Herniaria glabra – Kahles Bruchkraut Was gibt es noch über dieses "Unkraut" zu sagen? Ach ja, es ist zumeist den Winter über grün, das alte Laub fällt in der Regel erst beim Neuaustrieb im Frühling.

Also Geld würde ich für das Kahle Bruchkraut nicht unbedingt ausgeben, es jedoch – wenn es erst mal im Garten ist – auch nicht rigoros entfernen und bekämpfen. Die "Chancen", dass es quasi über Nacht von selbst auftaucht, sind gar nicht schlecht: Herniaria glabra ist in Europa (bis rüber nach Nordasien) eine einheimische Pflanze und irgendwann steht sie sowieso in deinem Garten.

Herniaria glabra – Kahles Bruchkraut

Wuchshöhe: 2-5 cm
Blütenfarbe: gelblichgrün
Blütezeit: Juni, Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: Steinfugen
Hinweis:




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