Rapsweißling auf Salvia nemorosa 'Mainacht' (Steppen-Salbei, Hain-Salbei)
Der Steppen-Salbei kommt über ganz Deutschland verteilt häufig vor, so häufig, dass er weder als gefährdet gilt noch besonders geschützt ist. Allerdings: In Baden-Württemberg sieht die Sache anders aus, da sind die Bestände des Steppen-Salbeis bereits stark gefährdet, in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sogar vom Aussterben bedroht (Stand Januar 2024). Noch braucht man allerdings gar nicht aus dem Auto auszusteigen, um ihn zu entdecken, im Vorbeifahren sieht man öfter mal Salvia nemorosa am Straßenrand oder in Straßengräben.
Salvia nemorosa 'Adrian' – Steppen-Salbei, Hain-Salbei
Die reine Art Salvia nemorosa ist eine eher unscheinbare Gestalt. In den Gärtnereien sind deshalb nur Züchtungen im Angebot, weil sie mit größeren Blüten, intensiveren Blütenfarben und kompakterem Wuchs als die Art auf sich aufmerksam machen. Apropos kompakter Wuchs: Um den zu behalten, sollten Sie darauf achten, dass Salvia nemorosa nicht zu viel Stickstoff abbekommt. Der Hain-Salbei schätzt den Boden eher mager denn fett, dazu sehr kalkhaltig. Bekommen sie dann noch ein warmes, sonniges bis halbschattiges Plätzchen in einem Boden, der zwar trocken ist, jedoch während der Vegetationszeit möglichst nie komplett austrocknet, sind praktisch alle Nemorosa-Sorten zufrieden. Und sind sie's, sind's auch die Insekten, denn Salvia nemorosa erfreut sich bei Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten großer Beliebtheit als Nektarpflanze.
Unter anderem die Wildbienen-Arten Andrena coitana (eine Sandbiene) und Lasioglossum nitidulum (Glänzende Schmalbiene) sammeln zudem den Pollen von Salvia nemorosa, um ihn in ihren Nestern als Larvennahrung zu deponieren. Der Hain-Salbei ist damit also nicht nur ein Augenschmaus für uns Menschen, sondern auch ein Gaumenschmaus für den Wildbienen-Nachwuchs. Über Wildbienen allgemein und deren Lebensweise erfahren Sie mehr auf meiner Seite Wildbienen im Stauden-Garten.
Salvia nemorosa 'Ostfriesland' (Steppen-Salbei, Hain-Salbei) mit Artemisia alba 'Canescens' (Kampfer-Wermut)
Nach der Hauptblüte im Juni/
Stecklingsvermehrung kann man machen, allerdings sind die Resultate je nach Sorte sehr unterschiedlich von "bewurzelt kaum" (S. nemorosa 'Mainacht') bis "bewurzelt top" (S. nemorosa 'Ostfriesland'). Besser ist es, gut eingewachsene Pflanzen per Teilung (zum Austrieb ab Mitte April) zu vermehren. Wenigstens drei bis fünf Triebe sollten an jedem Teilstück vorhanden sein.
So selten in den Gärtnereien die Wildform, also die reine Art von Salvia nemorosa, angeboten wird, so häufig sind Sorten in den Sortimenten zu finden. Die Auswahl ist zwar noch überschaubar, dennoch steht man vor der Qual der Wahl, wenn man nur für ein oder zwei Pflanzen im Garten Platz hat. Deshalb hier eine kleine Entscheidungshilfe, die die übrigen Sorten jedoch keineswegs als minderwertiger degradieren soll. Auch ich hab' halt nicht für alle Platz im Garten.
Salvia nemorosa 'Adrian' (Steppen-Salbei, Hain-Salbei) – Austrieb
Der weiß blühende 'Adrian' ist ein besonders Zierlicher. Laub, Blüten sowie Gesamthöhe – er wirkt in allem etwas kleiner und feiner als andere Sorten der Salvia nemorosa. In Blütenreichtum und Blühdauer ist er ihnen jedoch überlegen; er blüht praktisch durch vom Frühsommer bis zum Herbst – ohne dazwischen zurückgeschnitten zu werden.
Da soll noch einmal einer sagen, die Kleinen hätten nicht viel zu bieten!
Wuchshöhe: | 30-55 cm |
Blütenfarbe: | weiß |
Blütezeit: | Juni, Juli, August, September, Oktober |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | trocken-frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | kalkreicher Boden; Pollenlieferant für Wildbienen |
Salvia nemorosa 'Caradonna' (Steppen-Salbei, Hain-Salbei) – Austrieb
Die dunklen Stängel in Verbindung mit den dunkel (purpur-)
Beim Rückschnitt der alten Blütenstängel im Frühling ist es ratsam, ein bisschen aufzupassen. Allzu leicht erwischt man mit der Schere den jungen, frischen Austrieb, der wegen seiner violettbraunen Färbung gar nicht so leicht vom vertrockneten Vorjahreslaub zu unterscheiden ist.
Wuchshöhe: | 50-60 cm |
Blütenfarbe: | dunkelviolett |
Blütezeit: | Juni, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | trocken-frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | kalkreicher Boden; Nachblüte nach Rückschnitt; Pollenlieferant für Wildbienen |
Salvia nemorosa 'Mainacht' (Steppen-Salbei, Hain-Salbei) – Austrieb
Eine Sorte von Karl Foerster mit großen, mitternachtsblauen – fast schwarzblauen – Blüten, die Sie begeistern werden. Besonders intensiv wirken sie, wenn sie von graulaubigen Stauden oder Gräsern umgeben sind. Der kräftige Farbton bedeutet aber auch, dass man bei der Zusammenstellung der Blütenfarben im Beet aufpassen muss: Eine Kombination mit einem klaren Blauton – wie ihn zum Beispiel die Veronica teucrium (Großer Ehrenpreis) hat – ist undenkbar.
Die 'Mainacht' sollte nach der ersten Blüte unbedingt und zügig zurückgeschnitten werden, sonst sieht sie recht ungepflegt aus und es dauert zu lang bis zur zweiten Blüte, wenn sie denn überhaupt noch kommt.
Wuchshöhe: | 35-60 cm |
Blütenfarbe: | dunkel blauviolett |
Blütezeit: | Mai, Juni, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | trocken-frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | kalkreicher Boden; Nachblüte nach Rückschnitt; Pollenlieferant für Wildbienen |
Wüchsiger und blühfreudiger (fast unermüdlich) als die Sorte 'Mainacht' ist die Sorte 'Ostfriesland'. Ihre Blütenfarbe ist heller, geht jedoch auch eher ins Blau, denn ins Violett. Das kommt immer aufs Wetter/
Wuchshöhe: | 40-50 cm |
Blütenfarbe: | blauviolett |
Blütezeit: | Juni, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | trocken-frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | kalkreicher Boden; Nachblüte nach Rückschnitt; Pollenlieferant für Wildbienen |