Nach dem, was in der Fachliteratur über Geranium maculatum zu lesen ist, scheint es in seiner Heimat in der östlichen Hälfte von Nordamerika fast schon ein Unkraut zu sein. Davon ist es bei uns weit entfernt – im Gegenteil: Bei mir im Garten ist der Gefleckte Storchschnabel ein Vagabund, der mal hier, mal da auftaucht, gerade so, wie es ihm passt. Nur richtig üppige Büsche, am besten noch integriert in eine Staudengesellschaft, die wachsen bei mir nicht.
Geranium maculatum (Gefleckter Storchschnabel) – Austrieb (links ist das Rhizom zu sehen)
Da spielen eben mehr Faktoren eine Rolle als bloß Bodenfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse. Ich nehme mal an, mein Gartenboden ist nicht humos genug. Aber zu trocken dürfte es ihm ebenfalls sein. Zwar verfügt Geranium maculatum über ein Rhizom (zum Teil oberirdisch wachsender, verdickter Spross), das auch Reserven für schlechte Zeiten speichern kann, doch irgendwann ist halt mal Schluss und das Reservoir leer. In besseren Böden mit besserer (regelmäßigerer) Wasserversorgung kann der Gefleckte Storchschnabel durchaus eine dankbare und ausdauernde Staude sein, aber das erfordert Aufmerksamkeit und Pflege.
Irgendwo tauchen bei mir im Garten fast jedes Jahr Sämlinge auf, ältere Exemplare gibt es nur hin und wieder. Dank der frühen Blütezeit im Mai fallen die blass rosavioletten Blüten (es gibt auch dunklere Typen) mit dem weißen "Auge" auf, denn der Garten wirkt um diese Jahreszeit noch irgendwie aufgeräumt und übersichtlich, das ganz große Blütenkino hat ja noch nicht begonnen.
In meinem Fall ist es wirklich ein Segen, dass sich Geranium maculatum reichlich selbst aussät, sonst hätte ich es längst verloren. Wo es prächtig gedeiht und reich blüht, sollten die verblühten Blütenstände dagegen unbedingt abgeschnitten werden. Der Rückschnitt verhindert unkontrollierte (und unkontrollierbare) Selbstaussaat und sorgt dafür, dass der Gefleckte Storchschnabel im Herbst ein zweites Mal blüht.
Etwas verwirrend ist bei Geranium maculatum die Namensgebung – botanisch und davon abgeleitet deutsch: lat. maculátus = gefleckt, fleckig. Gefleckt oder fleckig ist an Geranium maculatum aber gar nichts, nicht die Blätter, nicht der Stiel, nicht die Blüten(‑blätter). Wie mag man darauf gekommen sein?
Wuchshöhe: | 45-65 cm |
Blütenfarbe: | violettrosa |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: |