Bereits seit über 100 Jahren wird die Sorte 'Claridge Druce' in den Gärten kultiviert, aber erst 1960 hat sie ihren Sortennamen (nach dem Botaniker, der sie entdeckt hat) erhalten. 'Claridge Druce' ist ein Zufallssämling, eine Kreuzung aus Geranium endressii und Geranium versicolor, wie er überall entstehen könnte, wo diese beiden Geranium-Arten nicht weit voneinander entfernt wachsen – also auch in Ihrem Garten.
Zu Sortenrang hat es die Hybride gebracht, weil sie halt doch ein paar mehr gute Eigenschaften aufweist als andere Hybriden aus Geranium endressii und G. versicolor: Geranium x oxonianum 'Claridge Druce' wächst unbandig, wo ihm der Boden zusagt (locker, nährstoffreich, immer ausreichend feucht), und seine zartrosa Blüten mit der dunkleren Aderung sind zwar nicht groß, aber auch nicht mini. 'Claridge Druce' ist tatsächlich die am stärksten wachsende Sorte unter vielen von Geranium x oxonianum.
Ich habe mir 'Claridge Druce' in den Garten geholt, um von ihrer hervorstechendsten Eigenschaften zu profitieren: ihrer Wuchskraft. Dieser Storchschnabel soll bei mir in einer Hecke bodendeckerartig dicht machen und das Unkraut unterdrücken. Das macht er teilweise auch, doch ich habe leider seinen Drang zu Höherem unterschätzt: Sowie seine langen Triebe die Möglichkeit haben, in umstehende höher wachsende Pflanzen zu kriechen und sich anzulehnen, tun sie lieber das als am Boden zu liegen. Ich müsste also per Hand nachhelfen und rechtzeitig die einzelnen Ranken Richtung Boden lenken, damit mein Plan aufgeht; vergess' ich aber meistens.
Geranium x oxonianum (Oxford-Storchschnabel) 'Claridge Druce' im Frühjahr
Wenn der erste Blütenflor nachlässt (so im August) oder wenn die Pflanzen beginnen, ungepflegt und arg zerzaust auszusehen, ist es Zeit für einen Rückschnitt der Triebe in Bodennähe. 'Claridge Druce' treibt – sofern genügend Wasser zur Verfügung steht – nach so einem Eingriff frisch aus und blüht auch noch einmal, gleichwohl nicht mehr so üppig wie beim ersten Mal. Den Winter über bleiben die Büsche grün, denn die Herbstblätter sterben erst ab, wenn schon der Frühlingsaustrieb nach und nach alles überwächst.
Geranium x oxonianum (Oxford-Storchschnabel) 'Claridge Druce' – Samenstände
Auf Dauer bleiben Bestände von 'Claridge Druce' nicht 100%ig rein bzw. echt, wie das halt so ist, wenn sich was aussät. Allerdings sind die Sämlinge von 'Claridge Druce' den Elternpflanzen so ähnlich, dass diese Sorte guten Gewissens als Samensorte bezeichnet werden kann. Wer trotzdem dem Frieden nicht traut, vermehrt seinen 'Claridge Druce' halt vorsorglich mittels Teilung in Frühjahr, wenn die Pflanzen auszutreiben beginnen (und muss natürlich Verblühtes vor der Samenreife abschneiden).
Der eher struppige Wuchs, die langen Triebe sowie die nicht übermäßig großen Blüten stehen einer Karriere des 'Claridge Druce' als Beet- und Rabattenpflanze nach meinem Dafürhalten im Weg. Gut brauchen kann man die Sorte jedoch in Hecken und an Gehölzrändern, weil sie mit dem Wurzeldruck durch die Sträucher ebenso zurechtkommt wie mit Halbschatten und Schatten.
Wuchshöhe: | 55-70 cm |
Blütenfarbe: | rosa |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli, August |
Lichtverhältnisse: | sonnig-schattig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | Triebe klettern in umstehende höhere Pflanzen |