Geranium pyrenaicum fo. albiflorum – Pyrenäen-Storchschnabel
Da muss man schon lange überlegen, ob dieser Storchschnabel nun auf die Stauden-Seiten oder zum "Unkraut" gehört. Letzteres scheint richtig in Anbetracht seiner ungezügelten Selbstaussaat und der Tatsache, dass er bzw. seine Sämlinge in jedem Winkel des Gartens auftaucht. Bei mir ist es die weißblühende Form, Geranium pyrenaicum fo. albiflorum, die überall herumstreunt, die (Samen-)
Geranium pyrenaicum fo. albiflorum – Pyrenäen-Storchschnabel
Doch der Pyrenäen-Storchschnabel hat auch seine guten Seiten: Er ist ein Dauerblüher und bringt von Mai bis zum Frost unermüdlich neue kleine Blütchen hervor, die Sorte 'Bill Wallis' "nur" von Juni bis September. Sein lockerer Wuchs und seine verträgliche Höhe von 20‑40 cm machen ihn zudem zum perfekten Lückenfüller im Beet, der kaschiert, wenn frisch gepflanzte Stauden noch brauchen, um ihre endgültige Größe zu erlangen. Ob der Standort sonnig, halbschattig oder schattig ist, spielt für den Pyrenäen-Storchschnabel dabei keine Rolle, selbst aus den finstersten Ecken im Dickicht von Hecken grüßen noch freundlich seine Blüten. Seine mattgrünen Blattrosetten mit dem purpurrosa "Herz" sind dazu unverkennbar und hübsch anzusehen.
Geranium pyrenaicum (Pyrenäen-Storchschnabel) 'Bill Wallis'
Man muss ihn halt rechtzeitig zurückschneiden, dann sät er sich nicht aus, mögen ordentliche Gärtner denken. Solche Ratschläge gibt auch die Fachliteratur, doch sie sind leider an der Praxis vorbei: Geranium pyrenaicum blüht und setzt Samen an – gleichzeitig wohlgemerkt. Mit dem Dauerblühen wäre also nach so einem Rückschnitt (der übrigens auch mit dem Rasenmäher möglich ist) erst mal Schluss, bis sich die Pflanze berappelt und neu durchgetrieben hat. Dieser Neuaustrieb bleibt deutlich unter der ursprünglichen Wuchshöhe und die Pflanzen sehen insgesamt recht dürftig aus. Bliebe das regelmäßige Ausknipsen jedes einzelnen Fruchtansatzes als einzig praktikable Möglichkeit, damit es keine Blühpausen gibt. Machbar ist das schon, sofern man Muße und Zeit dazu hat.
Trotzdem will ich den Pyrenäen-Storchschnabel nicht schlechtreden. Ich stelle nur die Frage in den Raum, ob bei ihm unterm Strich das Aufwand-Nutzen-Verhältnis stimmt.
Geranium pyrenaicum fo. albiflorum (Pyrenäen-Storchschnabel) – Sämling
Ist es erst einmal im Garten, braucht man sich um die Vermehrung des Geranium pyrenaicum nicht zu kümmern, die ist – wie gesagt – durch Selbstaussaat reichlich gesichert. Möchte man die Sämlinge verpflanzen, ist jedoch Tempo gefragt, denn dieser Storchschnabel bildet Pfahlwurzeln, weswegen die Pflänzchen nur ganz jung aufgenommen und verpflanzt werden können.
Verwunderlich ist es nicht, dass so ein vitaler Bursche wie der Pyrenäen-Storchschnabel vor Gartenzäunen nicht haltmacht: In Deutschland gilt er mittlerweile als eingebürgerter Neophyt.
Wuchshöhe: | 20-40 cm |
Blütenfarbe: | weiß, Art und die Sorte 'Bill Wallis' (rosa-)violett |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober |
Lichtverhältnisse: | sonnig-schattig |
Bodenverhältnisse: | trocken-frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | eingebürgerter Neophyt |