Die graugrünen, leicht filzigen, herzförmigen Blätter verleihen der Campanula alliariifolia einen etwas rustikalen Charakter. Sie wirkt damit im Gegensatz zu den meisten anderen Glockenblumenarten stämmiger und weniger filigran. Ein Rückschnitt nach der Blüte – am besten bereits dann, wenn die Blüte ihre besten Zeiten hinter sich hat – sorgt dafür, dass sie nach einer kurzen Regenerationsphase oft bis zum ersten Frost unermüdlich neue Blütenstände treibt. Obschon diese Nachblüte meist schwächer ausfällt als die Erstblüte, so ist die Lauchkrautblättrige Glockenblume damit doch ein Farbtupfer, wenn nicht mehr viel anderes im Garten blüht.
Den passenden Standort gibt es für diese Glockenblume nicht. Sie begnügt sich mit einfachsten Bodenverhältnissen, wächst und blüht in der Sonne, im Halbschatten und im Schatten und holt sich dank ihrer Pfahlwurzel Wasser aus tieferen Bodenschichten. Dabei ist die Lauchkrautblättrige Glockenblume langlebig, wächst recht schnell und ist im Gegensatz zu den meisten anderen Glockenblumen bei Schnecken nicht sonderlich beliebt. Eine ideale Staude für naturnahe Gartenanlagen
Naturnaher Garten:
Ein Garten, der weitgehend unter Verwendung von einheimischen
Pflanzen angelegt ist.
also, zumal sich Campanula alliariifolia (reichlich) mittels Selbstaussaat verbreitet, so man Verblühtes nicht rechtzeitig vor der Samenreife entfernt.
Von Ausläufern, wie in der Fachliteratur beschrieben, habe ich nichts bemerkt, obwohl die Campanula alliariifolia nun schon Jahrzehnte mal hier, mal da im Garten wächst. Ich wüsste auch nicht, wie sie die mit ihrer dickfleischigen Pfahlwurzel machen sollte. Allerdings: Sticht man die Wurzel ab und bleiben Reste davon im Boden zurück, kann sie daraus durchaus wieder neu austreiben, das ist wie beim Löwenzahn.
Campanula alliariifolia (Lauchkrautblättrige Glockenblume) – Austrieb
Im Pflanzenhandel ist Campanula alliariifolia mittlerweile leicht zu bekommen. Wer sich für diese Art interessiert, kann aber auch auf Saatgut zurückgreifen, das zumeist willig und rasch keimt. Wie gut, zeigt die Tatsache, dass die Lauchkrautblättrige Glockenblume, die ursprünglich aus der Türkei und dem Kaukasus stammt, inzwischen dabei ist, Deutschlands Natur für sich zu erobern: Sie ist aus den Gärten ausgebüxt und ein in Einbürgerung befindlicher Neophyt.
Wuchshöhe: | 60-110 cm |
Blütenfarbe: | weiß |
Blütezeit: | Juni, Juli |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | naturnahe Pflanzungen |
Hinweis: | in Einbürgerung befindlicher Neophyt |